Rohrdichtkissen von LAMPE im Vergleich zu herkömmlichen Absperrblasen
Der Einsatzzweck von pneumatischen Rohrabsperrgeräten wie Dichtkissen und Absperrblasen ist prinzipiell ähnlich. Sie werden hauptsächlich in der Abwassertechnik, in Kanälen und Rohrleitungen zum Absperren und bei Dichtheitsprüfungen eingesetzt.
Worin unterscheiden sich Rohrdichtkissen und Absperrblasen?
In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Verwechslungen zwischen diesen verschiedenen Rohrabsperrgeräten. Generell differenzieren sich Rohrdichtkissen und Absperrblasen wie in der DGUV Information 201-022 definiert in der Technik, dem Aufbau und der Funktionsweise.
Dehnbarkeit von Absperrblasen
Man unterscheidet Rohrdichtkissen und Kanal-Absperrblasen vor allem darin, dass sich Absperrblasen bei der Befüllung mit Druckluft wie ein Luftballon ausdehnen, wohingegen Rohrdichtkissen sich nicht ausdehnen, sondern sich bei Befüllung mit Luft auseinanderfalten. Bei der Ausdehnung von Absperrblasen vergrößert sich also einfach der Durchmesser der Kanal-Absperrblase und Sie legen sich punktuell an die Rohrwandung an. Nachteilig an diesem Funktionsprinzip und generell an der Verwendung von Absperrblasen ist, dass sie bei einem leichten Druckverlust wieder deexpandieren, schnell den Halt zum Rohr verlieren und deshalb schnell verrutschen können und somit eine zusätzliche Ausschubsicherung benötigen.
Rohrdichtkissen ohne Dehnung
Rohrdichtkissen haben den Vorteil, dass sie bereits bei Vollfüllung, ohne Druck im Gerät, komplett an der Rohrwandung anliegen. Da sich Kanaldichtkissen nicht ausdehnen, sondern sich entfalten, kommt es, bei einem leichten Druckverlust im Dichtkissen, auch nicht zum Verlust der Reibhaftung zum Rohr und zum Verrutschen der Dichtkissen. Daher kann hier auf eine zusätzliche Ausschubsicherung verzichtet werden. Rohrdichtkissen sind höchst funktionale Rohrabsperrgeräte und lassen sich durch das Prinzip der Nicht-Dehnung außerdem bei einer Vielzahl von Profilen einsetzen, u.a. in Eiprofilen, Maulprofilen, Kastenprofilen, Drachenprofilen und Spezialprofilen.
Schwieriger und zeitintensiver Verbau bei Absperrblasen
Daher besteht, wie schon erwähnt, ein immenses Risiko bei der Anwendung von Absperrblasen, wenn der Druck innerhalb der Blase abfällt, dass diese Geräte durch das angestaute Wasser ungewollt und unkontrolliert in Bewegung gesetzt werden. Aus diesem Grund schreibt u.a. die DGUV einen formschlüssigen Verbau von Absperrblasen mit einem Faktor von 1 (ankommende Kraft) zu 1,5 (aufnehmende Kraft des formschlüssigen Verbaus, in Bewegungsrichtung) vor. Leider ist ein solcher Verbau einer Kanal-Absperrblase in der Praxis nur sehr schwer und zeitintensiv bzw. oft auch gar nicht zu realisieren.
Vorteile des Rohrdichtkissens
Der Vorteil liegt wieder bei Rohrdichtkissen: Durch die Technik der Nichtdehnung des Dichtkissens bleibt auch bei Druckabfall die Stabilität und Haftung zur Rohrwanderung voll erhalten. Erst bei einem Druckausgleich zwischen aufgestautem Wasserdruck und Betriebsdruck des Rohrdichtkissens würde eine Undichtigkeit entstehen und Wasser langsam an der Rohrsohle abfließen, ohne dass sich das Rohrdichtkissen bewegen würde. Bei Einsatz von Rohrdichtkissen hat man also immer genügend Zeit, einen Druckverlust über entsprechende Sicherheitsarmaturen zu kontrollieren und bei Bedarf nachzuregulieren. Bei Einsatz einer Absperrblase geht das leider nicht. Rohrdichtkissen sind sichere Absperrgeräte und sind als Absperrtechnik leichter einzusetzen, da sie keinen weiteren Verbau benötigen und die Installation schnell durchgeführt werden kann.
Auf einen Blick: Rohrdichtkissen vs. Absperrblasen
Einfache Installation | Sicherheit bei Druckabfall | Vielfältiger Einsatz | |
Absperrblasen |
❌ Zusätzliche Ausschubsicherung nötig |
❌ Kontakt zur Rohrwandung bricht ab |
❌ nur in runden Rohrprofilen einsetzbar |
Rohrdichtkissen |
✔️ sofort einsetzbar |
✔️ weiter Kontakt zur Rohrwandung |
✔️ flexible Anpassung an alle Rohrprofile |
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